Chinchilla (Chinchillidae)
Herkunft

Chinchillas kommen ursprünglich aus Südamerika. Sie leben dort in bis zu 5.000 m Höhen, wo sie sich in vorhandenen Höhlen, Felsspalten und ähnlichen Unterschlüpfen aufhalten. Sie sind sehr gute Kletterer, Springer und reinigen ihr Fell, welches speziell an die Temperaturschwankungen der Anden angepasst ist, mit Sandbädern. Da sie dämmerungs- und nachtaktiv sind haben sie die großen Augen und die großen Ohrmuscheln. Es gibt zwei Arten von Chinchillas, die Kurzschwanzchinchillas (Chinchilla chinchilla) und die Langschwanzchinchillas (Chinchilla lanigera). In der Heimtierhaltung handelt es sich um die Langschwanzchinchillas.
Physiologische Daten

Das Höchstalter der Chinchillas liegt bei ca. 18 – 20 Jahre. Sie wiegen meist zwischen 400 – 600 g. Die normale Körpertemperatur beträgt ca. 37,5 – 39,5°C. Die Weibchen sind mit 4 – 6 Monaten geschlechtsreif, die Männchen mit 9 Monaten. Die Trächtigkeitsdauer liegt bei ca. 111 Tagen, wobei ca. 1 – 4 Junge zur Welt kommen.
Haltung

Die Voliere sollte ca. 3 m² haben, für jedes weitere Tier 0,5 m² mehr und in die Höhe gehen. Am besten eignet sich eine Zimmer- oder Außenvoliere, wobei zwei Seiten einen Sichtschutz haben sollten. Die Volieren müssen aus nagesicheren und rostfreien Materialien bestehen. Chinchillas sind sehr soziale Tiere, weshalb sie nicht alleine leben sollten. Empfehlenswert ist eine Haltung mit zwei Weibchen oder ein Weibchen mit einem kastrierten Männchen.

Die Voliere sollte hoch angebrachte Schlafhöhlen aus massivem Holz, Sitzbretter in verschiedenen Höhen zum Springen, flache Steine, Schlupfhöhlen, und ein Sandbad mit speziellem Sand zur Reinigung des Fells enthalten. Korkröhren und Äste werden auch gerne angenommen. Zusätzlich sollte die Voliere ein Mineralstein enthalten.

Den Tieren sollte mindestens einmal am Tag für zwei Stunden ein Auslauf im Zimmer ermöglicht werden.
Fütterung

Da der Verdauungstrakt des Chinchillas auf eine nährstoffarme, ballaststoffreiche Nahrung programmiert ist, wird zur Fütterung gutes Heu benötigt. Ergänzend benötigt man spezielle Chinchilla Pellets (Tagesration ca. 10 – 15 g = 2 leicht gehäufte Esslöffel), die nicht gewechselt werden sollte. Für das Nagebedürfnis kann man Äste von Obstbäumen (außer Steinobst), Weide und Haselnuss verwenden. Das Futter sollte einmal am Tag in den frühen Abendstunden angeboten werden. Es sollte immer frisches Wasser vorhanden sein, bitte keine Trinkflasche.
Umgang

Chinchillas werden mit der einen Hand unter dem Bauch gegriffen und mit der anderen an der Basis des Schwanzes. NIEMALS von oben anfassen, da sie ihr Fell abwerfen können.

Kinder müssen lernen, dass Chinchillas keine Kuscheltiere sind und ihre Bedürfnisse zu respektieren sind. Vor einer Anschaffung sollte man muss sich im Klaren sein, dass die Haltung und die Verantwortung für diese Tiere sehr lange und aufwendig ist. Wir empfehlen die Chinchillahaltung frühestens für Jugendliche ab 15 Jahren.
Anfälligkeiten

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Durch Fehlernährung und mangelnden Zahnabrieb neigen Chinchillas zu Zahnfehlstellungen und Mundhöhlenerkrankungen.
- Ebenso bekommen sie schnell Verdauungsstörungen.
- Durch ihr aktives Leben können sie sich leicht verletzen.
- Durch zu hoher Luftfeuchtigkeit und zu hoher Raumtemperatur können sie Infektionen der oberen Atemwege erleiden.
- Bei falscher Haltung bekommen Chinchillas Hautprobleme.

BEI DIESEN ANZEICHEN BITTE NICHT ZÖGERN DEN TIERARZT AUFZUSUCHEN!