Am liebsten fressen Kühe frisches Gras, Wiesenblumen und Heu. In der Nutzhaltung bekommen sie aber spezielle Futtermischungen, die die Milchleistung antreiben. Und die sehen gar nicht nach Gras aus. Also stehen die Kühe auch nicht auf der Weide. 35 % aller deutschen „Milch“Kühe leben noch in Anbindehaltung, sie können sich nicht frei bewegen. Das sind ungefähr 1,4 Millionen Tiere.
Die meisten anderen Kühe leben in sogenannten Laufställen. Nur ganz wenige stehen auf der Weide. Kühe, die Milch geben – man sagt laktierende Kühe – müssen mindestens zweimal am Tag gemolken werden. Würden sie auf der Weide stehen, hätte der Bauer durch das Eintreiben viel mehr Arbeit. Außerdem müsste der Kuh jedes Mal vor dem Melken der Euter gesäubert werden. Die Stallhaltung ist für den Bauern viel einfacher.
In der Natur legen Kühe täglich mehrere Kilometer zurück, spielen zusammen und liegen mehrere Stunden auf der Wiese. Liegen ist sehr wichtig für die Verdauung von Kühen, da sie das aufgenommene Futter wiederkäuen. Und dafür brauchen sie Zeit und Ruhe.
Die Kühe, die Ihr tatsächlich auf der Weide seht, sind meist Jungkühe, die noch keine Milch geben können oder sogenannte „Trockensteher“. Damit meint man Milchkühe in der Pause zwischen der vorangegangenen Milchgebezeit (Laktation) und der Geburt des nächsten Kalbes. In dieser Zeit soll sich die Kuh erholen. Der Zeitraum beträgt allerdings nur rund sechs bis acht Wochen. Eine Kuh gibt in der Regel 305 Tage im Jahr Milch.