Wissenswertes zur Tiervermittlung

Wenn ein Vierbeiner bei Ihnen einziehen soll...

Zum Ablauf einer Vermittlung sollten Sie wissen, dass wir im Tierheim ausführliche Beratungsgespräche führen, in denen wir gemeinsam mit Ihnen herausfinden wollen, welches unserer Tiere zu Ihnen und Ihrer Familie passen könnte. Das Tier wird ein Mitglied Ihrer Familie und verbringt im besten Fall den Rest seines Lebens bei Ihnen, daher ist es uns sehr wichtig, dass Tier und Mensch charakterlich harmonieren. Wir erfragen in den Beratungsgesprächen einige Dinge, die Ihre Lebenssituation und Ihren Alltag betreffen und uns interessiert natürlich auch, wie Sie sich das Zusammenleben langfristig vorstellen. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben viele Menschen auf einmal mehr Zeit als vorher, sei es wegen Kurzarbeit oder wegen der kurzfristigen Umstellung auf Homeoffice. Auf den ersten Blick erscheint Ihnen diese momentane Phase also vielleicht optimal, um ein Tier bei sich aufzunehmen, aber denken Sie bitte weiter als ein paar Monate - denn ein Hund bspw. wird im besten Fall mindestens 15 Jahre alt und möchte auch nach den zwei oder drei Monaten Homeoffice nicht den ganzen Tag alleine zuhause sitzen und auf Sie warten.

Wenn wir im Beratungsgespräch einen passenden tierischen Kandidaten ausmachen konnten, lernen Sie diesen anschließend kennen, damit wir gemeinsam herausfinden können, ob "die Chemie stimmt". Im Anschluss bekommen Sie natürlich eine angemessene Bedenkzeit oder können noch einen Termin für ein weiteres, ggf. intensiveres Kennenlernen vereinbaren. Im Normalfall zieht sich eine Vermittlung bei uns allerdings nicht über mehrere Wochen oder gar Monate - Sie sollten also relativ zeitnah bereit und in der Lage sein, das Tier bei sich aufzunehmen.


Bei der Übernahme unserer Tiere schließen wir einen Schutzvertrag mit dem neuen Besitzer ab und wir erheben eine Schutzgebühr, die nicht als Kaufpreis angesehen werden kann und auch nicht im Ansatz unsere Kosten für den Unterhalt des Tieres bei uns deckt. Bedenken Sie dabei unbedingt, dass die Anschaffungskosten in jedem Fall der geringste Kostenfaktor in der Tierhaltung sind - verglichen mit Futter- und Tierarztkosten, Versicherung, Steuer, ...

Wir bemühen uns, auch im Nachhinein in Kontakt mit den neuen Besitzern zu bleiben. So freuen wir uns über regelmäßige Updates und Fotos per Mail oder einen Besuch im Tierheim bei Gelegenheit. Sollten wir gar nichts mehr von Ihnen hören, wird nach einiger Zeit einer unserer Kollegen einen Nachbesuch vornehmen, damit wir uns davon überzeugen können, dass es Ihnen und dem Tier gut geht. Sollte es nach der Vermittlung Probleme geben, stehen wir natürlich auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seit
e, um sicherzustellen, dass Sie und Ihr neuer Mitbewohner gut zusammen finden.

 

Checkliste zur Tierhaltung

...für alle, die einem der vorgestellten Tiere ein neues Zuhause geben möchten.

Sind Sie sich ganz sicher und haben Sie sich das genau überlegt?

Die Entscheidung für ein Tier darf nie aus dem Bauch heraus gefällt werden. Sie übernehmen die Verantwortung für das Wohlergehen eines Lebewesens, das von Ihnen voll und ganz abhängig ist. Sind Sie sich bewusst, was das bedeutet? Sind Sie sich bewusst, dass sie zum Lebensmittelpunkt Ihres Tiers werden und dass Sie ihm viel Zeit und Zuwendung schulden?

Ist Ihnen klar, wie viel Arbeit ein Tier macht?

Das einzige Tier, das garantiert völlig pflegeleicht ist und niemals für Unordnung sorgt, ist ein Stofftier! Ein lebendes Wesen wird immer auch mal etwas kaputt oder schmutzig machen. Sind Sie bereit, ein Häufchen auf dem Teppich oder Erbrochenes mit gelassener Ruhe zu entfernen, über zerbissene Schuhe oder zerkratzte Tapeten hinwegzusehen oder die Haare auf dem Sofa zu ertragen? Ein Tier bleibt immer ein Tier und kann sich nicht nicht gegen seine Natur an Ihre Vorstellungen anpassen. Ein Hund braucht regelmäßigen Auslauf und Beschäftigung, das Katzenklo muss mehrmals täglich gesäubert werden und auch das Gehege von Kaninchen oder Meerschweinchen muss jeden Tag gereinigt werden - auch Sonntags! Vielleicht wird das Tier auch mit der Zeit seine Eigenarten entwickeln oder hat sie von vorneherein. Sind Sie bereit, daran zu arbeiten und zu akzeptieren, was nicht zu ändern ist?

Ist Ihnen klar, wie viel Kosten ein Tier verursacht?

Haben Sie schon einmal durchgerechnet, was es im Monat an Futter benötigt, oder an Zubehör wie Leine, Körbchen, Katzenstreu? Für Hunde muss eine Steuer gezahlt werden, zudem benötigen Sie eine Haftpflichtversicherung. Regelmäßige Tierarztbesuche zur Kontrolle und zum Impfen sind Pflicht - und natürlich auch dann, wenn das Tier krank wird. Jedes Tier kann sich ein Bein brechen oder einen hartnäckigen Infekt einfangen, wie wir Menschen eben auch. Die Rechnung des Tierarztes kann bei einer ernsthaften Erkrankung schnell mehrere hundert Euro betragen - sind Sie finanziell dazu in der Lage?

Ist Ihnen bewusst, wie alt ein Tier werden kann?

Ist Ihnen bewusst, dass ein Hund über 15 und eine Katze über 20 Jahre alt werden kann, und dass das Tier während der letzten Lebensjahre ganz besonders viel Zuneigung und unter Umständen auch teure Tierarztbesuche benötigt? Wenn Sie nicht bereit sind, ein Tier mit allen Konsequenzen bis zur letzten Minute seines Lebens zu begleiten, dann bitte seien Sie so fair und verzichten Sie darauf, zum Lebensmittelpunkt eines hilflosen Tiers zu werden.

Was geschieht mit dem Tier, wenn Sie verreisen möchten?

Als einmal eine Familie, die ihren Hund auf dem Weg in den Urlaub aus dem fahrenden Wagen warf, von Tierschützern angehalten und zur Rede gestellt wurde, sagte der Familienvater verständnislos: "Was wollen Sie denn, wir haben uns das ganze Jahr auf den Urlaub gefreut und den Hund können wir nun mal nicht mitnehmen. Wir sind aber sehr tierliebe Menschen, wir werden aus Spanien wieder einen Welpen mitbringen." Wenn Sie niemanden finden, der für Ihr Tier während Ihres Urlaubs sorgt, würden Sie dann lieber auf den Urlaub verzichten als auf Ihr Tier?

Was geschieht mit dem Tier bei einem Wohnungswechsel?

Es gibt wohl kaum eine armseligere Begründung, ein Tier, das Sie über alles liebt und Ihnen vertraut, wegzugeben, als die Worte: "Wir ziehen um und in der neuen Wohnung sind Haustiere nicht erwünscht." Würden Sie auch Ihre Kinder in ein Heim geben, weil in der neuen Wohnung keine Kinder erwünscht sind? Wenn Ihnen nun der Satz auf der Zunge liegt, dass das doch wohl etwas völlig anderes wäre, dann bitte, seien Sie so fair und verzichten Sie auf ein eigenes Haustier.

Wenn Sie alle diese Fragen bedenkenlos abhaken können, steht dem Einzug des neuen vierbeinigen Mitbewohners nichts mehr im Wege!

Wissenswertes zur Tierabgabe

Wenn Sie sich von Ihrem Tier trennen müssen...

Bevor Sie mit Ihrem Tier ins Tierheim kommen, setzen Sie sich bitte telefonisch mit uns in Verbindung. Hierfür bieten sich am besten unsere Öffnungszeiten an. Wenn Sie einen Termin zur Abgabe des Tieres vereinbart haben, denken Sie bitte daran, den Impfpass des Tieres mitzubringen, denn ohne den Nachweis einer Impfung können wir Ihr Tier nicht bei uns aufnehmen. Außerdem benötigen wir Ihren Personalausweis, denn wir schließen einen Übereignungsvertrag mit Ihnen ab. Kosten entstehen Ihnen durch die Abgabe in unserem Tierheim keine. Über eine, für Sie steuerlich absetzbare, Spende freuen wir uns aber sehr.

Sie müssen sich von Ihrem Tier trennen, möchten aber nicht, dass es in einem Tierheim sitzen muss? Wir auch nicht! Sie haben die Möglichkeit, Ihr Tier auf unserer Internetseite Menschen vorzustellen, die auf der Suche nach einem neuen Haustier sind. Verfassen Sie hierzu eine Beschreibung (Sie kennen Ihr Tier besser als wir) mit Bild und Ihren Kontaktdaten und wir stellen Ihr Tier online. Wir erheben hierfür eine Gebühr von 50,00 € für eine Laufzeit von vier Wochen, die im Voraus zu entrichten ist.